Monday, October 02, 2006

der tag nach der wahl...

... bringt drei kurze mitteilungen:

zum wahlergebnis habe ich den politologen franz fallend von der uni salzburg befragt. das interview kann man hier anhören.

außerdem war dendemann letzten freitag in salzburg. gut, das hat jetzt nicht unmittelbar was mit politik zu tun - trotzdem kam ein interessantes interview zustande, zu hören am 4. oktober ab 21.00 Uhr in der Radiofabrik. eine kleine geschichte gibt es auch.

zur wahl selbst kann ich mir einen kommentar wohl sparen. im oben genannten interview werden einige interessante aspekte aufgegriffen und nach X spezial zeit im bild und vorgezogenen reporten im orf, mit noch mehr interviews von noch mehr politologen, scheint erstmal alles gesagt zu sein. schwarz-grün kann ich mir jedenfalls an den hut stecken.

14 comments:

Anonymous said...

schwarz-grün kann ich mir jedenfalls an den hut stecken.
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Und das ist auch gut so! Endlich ist der Schüssel weg vom Fenster und die verstaubte ÖVP soll mal ihre gesamte Riege erneuern. Würde den Grünen übrigens auch nicht schade - Zeit für einen Generationenwechsel ist überreif!

Anonymous said...

stimme dem zu, wenn auch nicht in allen punkten.
schwarz-grün unter der jetzigen övp-führung (oder zumindest unter der, die zur wahl angetreten ist) wäre für mich unmöglich. denke, die övp hätte die grünen in vier jahren "zerbröselt". stimme voggenhuber zu, der schwarz-grün in europa für spannend hält, aber im moment in österreich dafür keine chance sieht.

die grünen erneuern halte ich persönlich für einen schwachsinn. das team rund um van der bellen hat sich bewährt. klar, neue gesichter schaden nie. im parlament scheinen eh neue namen, wie ua schatz, auf.

kurzbilanz der wahl: ein lachendes und weinendes auge. lachend natürlich deswegen, weil die övp ihren ersten platz verloren hat. weinend, einerseits aufgrund der starken rechten, wenn man mal hc und westi zusammenzählt, aber auch deswegen weinend, weil sich höchstwahrscheinlich keine koalition mit den grünen ausgeht. na mal schauen, meine stimme ist noch nicht ausgezählt ;).

Anonymous said...

Hm, ja. Also für mich ist Van der Bellen fast schon überreif. Bitte nicht falsch verstehen, ich mag den Mann und ich hätte die Grünen auch gewählt, musste es diesmal aber leider taktisch anlegen (kein Schwarz-Grün unter Schüssel). Ich frag mich halt, wie's bei den nächsten Wahlen ist.
Aber die Bilanz ist bei mir ähnlich, ja, lachend und weinend. Weinend, weil kein Rot-Grün möglich ist, lachend, weil Herr Schüssel hoffentlich bald weg ist und zudem sich endlich Alfred Gusenbauer als das beweisen kann, was er ist: ein durchaus fähiger, volksnaher Politiker

Anonymous said...

Ein Zusatz noch:
Über das Potential der Rechten bin ich erschüttert - man sieht halt deutlich, dass die ÖVP nicht entzaubert hat, sondern nur die Gesichter gewechselt sind.

Anonymous said...

ja das seh ich auch so, also kein entzaubern der rechten seitens der övp, ein austausch der gesichter und noch viel schlimmer, all die rechten recken, die man schon geglaubt hat loszusein, erscheinen wieder - siehe stadler, westenthaler, kampl, gudenus (zumindest sah man ihn in wien wahlwerbend für die fpö auftreten.....).

mal schauen, was die wahlkarten bringen und dann ja, wie die koalitionsverhandlungen aussehen.... und gusenbauer wird hoffentlich kanzler werden! fähig ist er allemal. und intelligent.

Anonymous said...

rudy, wieso schwarz-grün dein favorit?

Anonymous said...

rudy, wieso schwarz-grün dein favorit?

Anonymous said...

ach herrje, das hab ich jetzt wohl nicht gelesen, aber da hat wohl jemand gleich gedacht wie ich....:)

Anonymous said...

ach, wahrscheinlich doppelt gedrückt, na egal, rudy, deine standpunkte für eine schwarz-grüne koalition würden mich dennoch interessieren.

rudy said...

freut mich, dass sich da mal was tut im forum. kurz erklärt: als liberaler befürworte ich den wirtschaftsliberalen kurs der övp (oder sagen wir: das was dem zumindest am nächsten kommt. ich fürchte mich übrigens auch nicht vor dem begriff neoliberalismus, kann mit dem begriff selbst jedoch nicht viel anfangen) und den gesellschaftsliberalen kurs der grünen. insofern würde das nicht so schlecht passen. zach im paket mit der spö war für mich keine option. das liberale forum in ö ist sowieso eine eigene geschichte. und wenn schmidt jetzt unabhängige justizministerin werden würde, hätte sie bald alle parteien durch (fpö, lif, und jetzt eben spö/övp, falls große koalition). das finde ich schon lustig.

Anonymous said...

Richtig Rudy, ich hätte grundsätzlich auch nix gegen eine schwarz-grüne Regierung gehabt. Wäre sicher eine interessante Variante gewesen. Zumal die Grünen auch ein ordentlichen Stück Sozialpolitik hätten. Das Problem, das ich bei einer Kombination mit der Schüssel-ÖPV immer hatte, war eher die Sorge, dass die Grünen von denen verschluckt worden wären - darum hat es 2002 wohl auch nicht geklappt. Aber vielleicht öffnet sich die ÖVP jetzt ja wieder. Mir sind die Burschen einfach zu konservativ. :-)

hint said...

Für mich ist Schüssel unter keinen Umständen eine Option. Wenn ich ehrlich bin nicht einmal als Vizekanzler.
Das Wirtschaftsmodell der Schwarzen ist nichts anderes als eine von der Industrie und Konzernlobby vorgegebene Wegrationalisierung von sozialem Ausgleich und gesellschaftlicher Umverteilung.
Wem hat die Steuerreform in Österreich geholfen? Der Wirtschaft. So weit so gut. Aber wo ist die anschießende Umverteilung dieses so hoch gelobten Wirtschaftswachstum? Nirgends. Das Dankschön waren Studiengebühren und Raubbau in den Sozial- und Gesundheitsbereichen.

Anonymous said...

hm, dem wirtschaftsliberalen kurs der övp kann ich aber so etwas von rein gar nichts abgewinnen. tu mir auch schwer innerhalb dieser jetzigen övp irgendetwas zu sehen, dass unter liberal zu verstehen wäre. zumindest aus meiner sicht der dinge.
bin allerdings auch nicht eine verfechterin des wirtschaftsprogramms der spö. wobei ich auch glaub, dass sich da in den köpfen der spö schon einiges geändert hat und dass sie sicher nicht bis zum umfallen schulden machen würden. glaub ich.

auch wenn ich eine grünwählerin bin, ich weiß nicht, ob das gscheid wäre, wenn övp und grüne zusammengehen würden. habe mit den grünen in letzter zeit auch das problem, dass sie mir zu bürgerlich geworden sind. wobei bürgerlich nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss. vielleicht liegt da das problem auch in wien. hm, nicht wirklich verständlich ausgedrückt. meine frage die sich halt in den letzten jahren, naja, in letzter zeit ist wohl eher korrekt, aufgetan hat, ist die, wieso die grünen in wien immer nur die bezirke erobern können, die davor bekannt dafür waren schwarz zu sein. wieso gelingt es ihnen nicht einen roten bezirk zu erobern? hm, vollkommen vom thema abgekommen....

ein weitere punkt der mich vor schwarzgrün abschreckt ist der, dass ich vermute, dass sobald die grünen mit den schwarzen packeln sie diverse leitgedanken aufgeben würden und sich immer mehr zu einer bürgerlich-liberalen partei entwickeln würden. und im moment seh ich das halt noch nicht, zumindest nicht in all ihren punkten.

Anonymous said...

Also ich persönlich denke ja nun, dass sich die "Bürgerlichkeit" der Grünen wandelt, je näher es nach Wien geht. Will sagen, dass ich denke, dass in Wien eher die "Linken" Grünen sitzen, während die Länder vorwiegend von den "Bürgerlichen" Grünen bestimmt sind.
Da fragt sich eben nun, wer das Sagen hat, aber offenbar ist die vielzitierte "Basis" dann eben doch stärker. Ich würde es der Partei ja auch von ganzem Herzen gönnen, wenn sie mal ans Regieren käme, rechne ihr aber hoch an, dass sie das nicht um jeden Preis tun will (trifft übrigens auch auf die SPÖ zu).
Momentan schaut eh alles nach einer großen Koalition aus, d. h. es wird sich alles stabilisieren. Wem's zu fad ist, der muss halt in vier Jahren anders wählen. :-)